Warum „Haustypen Kostenfallen“ kennen so wichtig ist
Wer kauft, sollte die Haustypen Kostenfallen kennen: Viele Schwachstellen sind „bauartbedingt“ und werden bei Besichtigungen gern übersehen. Unsere kompakte Checkliste hilft, teure Überraschungen zu vermeiden – und zeigt, wann Sie besser Abstand nehmen.
1) Einfamilienhaus: Dach & Keller als Risikozonen
Typische Mängel: beschädigte Dacheindeckung, verstopfte Rinnen, Feuchte im Keller, veraltete Heizung.
So prüfen Sie: Dachziegel und Anschlüsse (Dachfenster/Traufe), Wasserflecken innen, Geruchstest im Keller, Heizungsalter/Isolierung der Leitungen.
Dealbreaker: sichtbare Undichtigkeiten am Dach oder stehendes Wasser im Keller.
2) Reihenhaus: Schallschutz & gemeinsame Bauteile
Typische Mängel: Hellhörigkeit, Feuchte an Trennwänden, Abstimmungsbedarf beim Dach.
So prüfen Sie: Besichtigung zu „belebten“ Zeiten, Ohr an Nachbarwand, Wände auf Verfärbungen/Salzausblühungen checken, Dachhistorie erfragen.
Dealbreaker: deutlich hörbare Nachbarn schon bei der Besichtigung.
3) Doppelhaushälfte: Brandschutz & Zuständigkeiten
Typische Mängel: unzureichende Brandwand im Dach, Schallübertragung, Streitpunkte bei Instandhaltung.
So prüfen Sie: Nachweis zur Brandwand, Blick in Dach/Keller, Protokolle/Teilungserklärung lesen.
Dealbreaker: fehlende Brandwand oder unklare Regelungen bei größeren Reparaturen.
4) Bungalow: Flachdach & Wärmebrücken
Typische Mängel: stehendes Wasser auf Flachdächern, schwache Dämmung, „Barrierefreiheit“ nur scheinbar.
So prüfen Sie: Dachoberfläche auf Risse/Pfützen, Heizkosten der letzten Jahre, Türbreiten/Schwellen messen.
Dealbreaker: durchfeuchtetes Flachdach oder extrem hohe Heizkosten.
5) Etagenwohnung: Gemeinschaftsrisiken
Typische Mängel: Trittschall, Wasserschäden von oben, alte Technik (Heizung/Aufzug).
So prüfen Sie: Decken auf Flecken, Testfahrten mit dem Aufzug, ETV-Protokolle/Rücklagen checken.
Dealbreaker: wiederkehrende Wasserschäden oder bevorstehende, unfinanzierte Großreparaturen.
6) Loft: Energie, Schall & Altlasten
Typische Mängel: hohe Heizlast, Hall, potenzielle Schadstoffe in Altbauten.
So prüfen Sie: Heizkosten, Nachhall (Klatsch-Test), Gutachten zu Asbest/PCB anfordern.
Dealbreaker: Schadstoffe ohne Sanierungsplan oder extreme Überhitzung/Unterkühlung.
7) Maisonette: Treppe, Temperatur & Wasserdruck
Typische Mängel: laute/interne Treppe, Hitzestau oben, Druckverlust in oberen Bädern.
So prüfen Sie: Treppenstabilität/Knarrgeräusche, Temperaturdifferenzen, Warmwasser-Anlaufzeiten.
Dealbreaker: deutliche Lärm-/Komfortprobleme, die baulich schwer lösbar sind.
8) Plattenbau: Beton, Dämmung & Elektro
Typische Mängel: „Betonkrebs“ an Bauteilen, schwache Dämmung, veraltete Elektrik/Sanitär.
So prüfen Sie: Balkone/Fugen auf Abplatzungen/Rost, Fassade (WDVS?) und Stromkasten (FI, Automaten) ansehen.
Dealbreaker: massive Betonschäden ohne Sanierungskonzept oder völlig veraltete Elektroinstallation.
Mini-Checkliste für jede Besichtigung
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Fenster-Test: Flamme/Kerze – flackert’s, zieht’s.
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Keller-Geruch: muffig = Feuchthinweis.
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Wand-Klopfen: hohl/dünn = potenziell schlechter Schallschutz.
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Wasserdruck: alle Zapfstellen voll aufdrehen.
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Sicherungskasten: FI-Schalter und moderne Automaten vorhanden?
Was kostet ein Gutachten – und wann lohnt es sich?
Eine unabhängige Vor-Ort-Begutachtung (ca. 800–1.500 €) spart häufig fünfstellige Folgekosten. Sinnvoll besonders bei: Baujahr >30 Jahre, Feuchteschäden, auffallend günstigen Angeboten oder wenn Sie Modernisierungskosten schwer einschätzen können. Nützliche Orientierung zu Bau- & Sanierungsthemen bietet die Verbraucherzentrale NRW.
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