Immobilienpreise 2024: Der Boom ist vorbei – was Eigentümer und Käufer jetzt wissen müssen

Immobilienmarkt im Wandel: Preisrückgänge nach 15 Jahren Wachstum

Nach über einem Jahrzehnt steigender Immobilienpreise ist 2024 die Trendwende spürbar: Der deutsche Immobilienmarkt erlebt einen historischen Preisverfall. Besonders betroffen sind Käufer, Eigentümer und Investoren in mittleren und großen Städten – auch im Rhein-Kreis Neuss und Städten wie Kaarst, Düsseldorf oder Neuss selbst.

In diesem Artikel zeigen wir dir die Gründe für den Preisrückgang, die Konsequenzen für Käufer und Eigentümerund was du jetzt beachten solltest, wenn du verkaufen oder investieren möchtest.

Die Zahlen sprechen für sich: Preise fallen deutschlandweit

Stärkster Rückgang seit 2000

Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Wohnimmobilien im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um durchschnittlich 8,4 % gesunken – so stark wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000.

Auch der Postbank-Immobilienatlas 2024 bestätigt: In 96 % der deutschen Regionen sind Eigentumswohnungen im Bestand real günstiger als im Vorjahr.

Zwischen 2008 und 2022 sind die Immobilienpreise Jahr für Jahr gestiegen – 2023 kam der Wendepunkt.

Warum fallen die Immobilienpreise 2024?

1. Zinsschock: Finanzierung wird teurer

Einer der Hauptgründe ist die deutliche Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Zwischen Juli 2022 und September 2023 stieg der Leitzins auf 4,5 % – das höchste Niveau seit über 20 Jahren.

Was bedeutet das für Käufer?

• Kredite sind teurer

• Die monatliche Belastung steigt

• Der maximal finanzierbare Kaufpreis sinkt

Viele Kaufinteressenten haben dadurch ihren Suchradius eingeschränkt oder sich ganz vom Immobilienkauf verabschiedet.

2. Inflation: Weniger Kaufkraft

Parallel zu den steigenden Zinsen sorgt die hohe Inflation dafür, dass Konsumenten vorsichtiger mit größeren Ausgaben sind.

• Haushalte müssen mehr Geld für Energie, Lebensmittel und Versicherungen ausgeben

• Das verfügbare Einkommen sinkt

• Die Bereitschaft, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, nimmt ab

3. Gesetzliche Regulierungen verunsichern

Besonders das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit Anfang 2024 gilt, sorgt für Unsicherheit.
Bei einem Heizungstausch muss jetzt ein System eingebaut werden, das zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energienbetrieben wird.

Für Altbauten bedeutet das:

• hohe Sanierungskosten

• längere Verkaufszeiten

• zunehmende Preisabschläge

Was bedeutet das für Eigentümer?

Eigentumswohnung oder Haus verkaufen – aber wie?

Wer aktuell verkaufen möchte, muss sich auf einen anspruchsvollen Markt einstellen:

• Die Käufer sind besser informiert

• Energieeffizienz wird kritisch hinterfragt

• Sanierungsbedarf wird sofort vom Preis abgezogen

Unser Tipp:
Lass deine Immobilie professionell bewerten – idealerweise mit Berücksichtigung der aktuellen Energieeffizienz und Modernisierungskosten. Nur so erzielst du den besten Preis unter den neuen Marktbedingungen.

Sanierungsmaßnahmen gewinnen an Bedeutung

Auch in Kaarst, Neuss und Umgebung beobachten wir:

• Immobilien mit guter Dämmung oder modernen Heizsystemen verkaufen sich schneller

• Käufer achten verstärkt auf Energieeffizienzklassen

• Immobilien mit Klasse A oder B erzielen im Schnitt bis zu 30 % höhere Preise als Häuser mit Klasse G oder H

Was bedeutet das für Käufer?

Einstiegschance trotz Unsicherheiten

Die gesunkenen Immobilienpreise bieten Käufern neue Einstiegschancen, vor allem in Städten mit vorher hohem Preisniveau.

Trotz der gestiegenen Zinsen gibt es Optionen:

• Förderprogramme für energieeffizientes Bauen oder Sanieren

• Förderkredite der KfW

• Preisverhandlungen auf Grundlage des Sanierungsbedarfs

Beispiel: Eigentumswohnung in Kaarst

2022: Kaufpreis 350.000 €, Zinssatz 1,2 %
2024: Kaufpreis 315.000 €, Zinssatz 3,8 %

Obwohl die Zinsen gestiegen sind, ist durch den gesunkenen Kaufpreis und clever verhandelte Finanzierungsbedingungen der Einstieg heute durchaus attraktiv – vor allem langfristig.

Wie geht es 2025 weiter?

Experten erwarten, dass sich der Markt im Laufe des Jahres stabilisiert, aber nicht direkt erholt. Die Nachfrage wird bleiben – vor allem in gut angebundenen Regionen.

Die große Frage ist: Wann kommt der Zinsrückgang?
Falls die EZB den Leitzins 2025 wieder senkt, könnte sich die Situation für Käufer verbessern. Aber: Sanierungspflichten und Baukosten bleiben hoch.

Fazit: Markt mit Risiken – und Chancen

Der Immobilienmarkt hat sich verändert. Für Eigentümer bedeutet das, aktiv zu werden: energetisch aufwerten, Marktwert professionell bestimmen lassen, und Verkaufsstrategien anpassen.

Für Käufer ist jetzt ein guter Zeitpunkt, den Markt genau zu beobachten und gezielt zuzuschlagen – insbesondere bei sanierten Immobilien oder guten Lagen.

Unser Team der AXEL THURNER IMMOBILIEN GmbH berät dich gern – ob beim Verkauf oder Kauf, bei der Wertermittlung oder der energetischen Bewertung deiner Immobilie.

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